Ade November…

Ein letztes Mal im Hotel.

Ade damit auch meiner Seminarsaison. Es war ein abwechslungsreiches und buntes Jahr. Zusammen mit Vorträgen, Workshops, Einzel- und Gruppentrainings, Hey-Fiffi-Dreh, Putztagen, Weihnachts- und Sommerfesten war es abwechslungsreich und sehr, sehr schön.

Den Bürojob habe ich im Juni gewechselt und es war genau die richtige Entscheidung. Als Chaosqueen organisiere ich jetzt eine Chaosqueen, was soll da noch schief gehen? Ich fahre gerne zu dieser Arbeit, genieße es dort nicht über Hunde zu sprechen und die absolut abwechslungsreichen Aufgaben, die täglich auf mich warten. Meine Chefin ist meine Freundin und ich lache mindestens 1 x am Tag laut und herzhaft. Ich mag Clausthal-Zellerfeld super gerne. Ich genieße den Temperaturunterschied, der fast immer bei 3 Grad liegt und freue mich auf den ersten Schnee.

Die 10 Minuten, die die Autofahrt länger dauert kommt meinem Hörbuchkonsum total entgegen. Also alles paletti.

Durch beide Jobs habe ich gefühlt 1.000 neue Leute kennengelernt. Das mag ich am liebsten. Es gibt so interessante, spannende und liebenswürdige Menschen da draußen. Im Grunde hätte ich große Lust viel länger zuzuhören, nachzufragen um zu erfahren was das Leben für jeden einzelnen bisher bereit gehalten hat. Es ist faszinierend wie unterschiedlich Menschen sich wahrnehmen, wie sie mit Krisen, Glück und dem prallen Leben umgehen. Manchmal fluche ich ein bisschen, denn wenn ich noch einmal die Chance hätte mich für einen Beruf zu entscheiden, dann würde ich noch mehr mit Menschen arbeiten wollen. Mediatorin, Supervisorin, systemische Beraterin und vieles mehr stünden dann auf meinem Lehrplan. Das wäre sicher klasse. In diesem Leben wird das nur nichts mehr. Ich bräuchte Zeit um das zu studieren und wenn ich mir die Zeit nehme, dann habe ich nicht das nötige Kleingeld. Verdammt 😂.

Ich glaube dennoch, das wir alle einen Beitrag leisten können, wenn wir denn wollen. Ich übe mich mit zunehmendem Alter darin, besser zuzuhören. Ich glaube das ist durchaus eine Kunst. Interessiert und emphatisch zuzuhören was andere sagen ohne abzuwerten („das ist ja gar nichts, weißt du was mir neulich passiert ist“) und ohne ungefragte Ratschläge zu erteilen. Das ist gar nicht so einfach, sind Verhaltensänderungen ja nie. Ich mag mir aber gerne so kleine Ziele setzen und etwas verändern was meinen Mitmenschen zugute kommt.

Für den Dezember habe ich mir vorgenommen, noch mehr zu lachen. Das wird leicht, am 1. Dezember ist die Weihnachtsfeier. Ich freue mich schon sooooo sehr auf einen unbeschwerten, lustigen, friedlichen und stimmungsvollen Abend. Das wird ein weiteres Schmuckstück in meinem Erinnerungsschatzkästchen. Wie schade dass so viele tolle Leute die ich kenne, da nicht teilnehmen können oder wollen. Wenn ich sehe wie oft ich davon zehre, mich kaputtlache über Begebenheiten oder daran denke, dann ist das unbezahlbar. Geht natürlich nur, wenn die Kunden ähnlich albern, ausgelassen, schambefreit und vergnügungssüchtig sind wie die Trainertrulla.

Ich freue mich sehr auf den Dezember. Ich will mit den Kindern Plätzchen backen, die Scheiben mit den neuen Kreidemarkern verzieren und ich muss bald endlich die Weihnachtskisten vom Dachboden holen und los schmücken. Ja, ich weiß, die meisten sind schon fertig. Aber bei mir beginnt das erst am Wochenende, genauso wie wir unseren Baum am 24.12. aufstellen. Spillner-Brauchtum. In der Adventszeit kommt auch der Fussballkicker vom Dachboden hier unten auf den Flur. Dann gibt es jeden Tag unendliche Duelle, noch ist Mama (also ich), die ungeschlagene Königin! Haha. Das Töchterlein ist jedoch stark am aufholen, was mich ganz fuchsig macht. Die Männer der Familie stellen absolut keine Gefahr dar 😂😂😂.

Ich freue mich auf den Tanzauftritt beim Weihnachtsmarkt in Osterode. Wir hatten viel zu wenig Zeit zum üben, aber es gibt nun nur noch 2 Möglichkeiten:

Es wird die totale Katastrophe oder ein Genuss.

Oder beides. Egal, wir werden lange davon reden und was die Leute denken, kann ich nicht beeinflussen. Es würde mir aber helfen, wenn wieder Leute im Publikum stehen, die uns wohlgesonnen sind, die anerkennen das Hunde und Menschen nervös sind und wie bereichernd und sinnvoll die Zeit sein kann, die man mit seinem Hund verbringt. Wenn es sein muss, könnt ihr wieder Schilder hoch halten. Vor einigen Jahren musste ich bei einem Auftritt 2 x hingucken, weil da „Dagmar, ich will einen Welpen von dir“ auf einem Schild stand. Ich habe mir vor lachen fast in die Buxe gepinkelt. Seriös kann ich.

Außerdem muss ich mit Hanna noch eine Fortbildung absolvieren, damit wir unsere Zertifizierung bei der Tierärztekammer nicht aufs Spiel setzen. Das war echt knapp, weil wir selber so oft unterwegs waren, dass bis auf den Dezember gar nichts mehr übrige geblieben ist. Jetzt haben wir aber gebucht und alles wird gut. Wir verbringen 2 Tage zusammen, übernachten und es wird ein bisschen wie Urlaub. Nix tun und sitzen. Auch mal schön.

So verabschiede ich den November, der es wettertechnisch und auch sonst, gut mit mir gemeint hat und freue mich auf den Dezember.

Sehr sogar. Jetzt muss ich aber los, der Anmichrangetraute hat das Essen fertig.

In diesem Sinne, bis die Tage,

Dagmar

Weihnachtsfeier-Fieber

Trotz gut 17 Grad im November, beginnen bei mir die weihnachtlichen Vorbereitungen. Das beginnt mit den Planungen im Bürojob. Bei der Besprechung letzte Woche war ich etwas erstaunt. Nach einigem Überlegen hatten sich Kollegen dafür ausgesprochen, überhaupt eine Weihnachtsfeier zu machen. Das läuft ämterweise, ist freiwillig und findet natürlich außerhalb des Dienstes statt.

Ich bin ja erst seit Juni dabei und finde gemeinsame Aktivität unheimlich wichtig. Nicht immer, nicht überall, nicht mit jedem, aber 2 x im Jahr darf so etwas schon sein. Ausgelassen mal nicht dienstlich zu verkehren kann so schön sein, wenn die Kollegen mitziehen. Allerdings gibt es, wie überall, verkrustete, verhärtete Fronten. Uralte Schmach, Verletzungen und Animositäten. Wie schön dass ich neu bin, ich hab das noch nicht. Nachdem klar war, dass einige einen Weihnachtsabend wollen, kam schnell die Ernüchterung: Nichts mehr frei. Weder beim Restaurant noch beim Glowgolfen, was wir als Aktivität ausgesucht haben. Also machen wir die Weihnachtsfeier jetzt im Januar. Auch Schön.

Befriedigt aber nicht das Weihnachtstier in mir. Ich liebe Weihnachten. Schon immer. Eine meiner Lieblingsjahreszeiten. Ich bin also nach vorne geprescht und habe vorgeschlagen, bei der letzten Amtsbesprechung im Dezember einfach zusammen zu frühstücken. Ich hab gesagt, ich mag niemand zu etwas drängen, wenn man mag bringt man was mit, wenn nicht besorge ich das eben alleine. Der Chef war einverstanden, da wir uns ja auch beim Essen unterhalten können (Notiz an mich: Vielleicht nächstes Mal vorher fragen 😂). Also hab ich eine Liste angelegt, wo man eintragen kann, ob man etwa mitbringen möchte. Ich glaube morgen gucke ich da mal rein ob sich schon wer eingetragen hat. Immerhin haben hinterher 2 Kolleginnen zu mir gesagt, dass sie sich darauf freuen. Jetzt kann ich endlich Kerzen, Servietten und Schnickeldi besorgen und komme so richtig in Stimmung! Wenn das schön wird, machen wir das jedes Jahr, hab ich beschlossen.

Viel, viel einfacher ist es in der Hundeschule. Wir feiern. Fertig. Stimmt auch nicht so ganz, weil alleine macht es keinen Spaß. Wenn sich nicht jedes Jahr ein Haufen liebenswürdig Leute finden würden, stünde ich schön blöd da. Aber, es klappt. Ich bin schon total aufgeregt. Ich möchte wissen, wie den Leuten das Programm gefällt. Um das Essen muss ich mir keine Sorgen machen, wir werden ja bekocht und zwar richtig großartig. Ich persönlich mag es nur nicht, wenn sich so Grüppchen bilden mit all denjenigen, die sich schon lange kennen. Da muss man sich als Neukunde einfach komisch fühlen. Wenn man also niemanden kennt oder nur ein bisschen, wie soll man da einen ganzen Abend genießen? Richtig, die ersten würden nach dem Essen gehen. Wie schade ist das denn? Wochenende, die Hetze des Jahres endet langsam und um 21 Uhr sind alle zu Hause? Kann man machen, will ich aber nicht. Da wir alle fahren müssen wird wenig bis gar nicht getrunken und das stört kein bisschen. Weil wir Spaß haben (kam jedenfalls schon mal vor). Das ist ja ein ganz persönliches Empfinden, manch einer empfindet das vielleicht ganz anders, dann landet man in der Regel einmal da und nie wieder. Die die kommen, wissen ungefähr wie es wird. Laut und lustig. Seriös können wir irgendwann später mal machen… oder einfach nie.

Dieses Jahr kämpfen also wieder 2 Gruppen darum, wer als erstes sein Greulwichtel (in anderen Ecken Deutschlands Schrottwichteln genannt) auspacken darf. Das ist wichtig. Je früher du dran kommst, desto besser kann man sich kleine Päckchen aussuchen. Und weil das so wichtig ist, kämpfen wir dieses Jahr in 18 verschiedenen Disziplinen. Das wird ein Spaß, da ist für jeden was dabei. Guck, jetzt freu ich mich schon wieder 😍😁. Letztes Jahr haben wir z.B. bis Mitternacht gespielt und keiner hat es gemerkt. Oder wollte es merken. Es tut zwar allen der Bauch weh vom Lachen aber es gibt ja nu echt schlimmeres! Solche Anlässe gehen schnurstracks in mein Herz und in meinen Erinnerungsspeicher. Das macht glücklich, ehrlich. Versucht es doch auch mal (allerdings nicht bei mir, die Planung ist abgeschlossen und ich nehme niemanden mehr an. Auch wegen der Geschenke die schon hier liegen 😉). Es entstehen unbezahlbare Erinnerungen. Köstlich, süß, fröhlich, glücklich, albern, friedlich, ausgelassen, zugewandt, offen, fantastisch und einzigartig. So speichere ich alle diese Begebenheiten ab. Heutzutage unterstützt von vielen Fotos und Filmen 😂. Ich bin mir sehr sicher, dass ich als hoffentlich alte Frau bei klarem Verstand, tief seufzen werde, wenn ich an Weihnachten und Sommerfeste, an Currywursthochzeiten, Hey-Fiffi-Drehs, Auftritte, Castings, Seminare, Vorträge und Putzeinsätze denke. So wundervolle Erinnerungen. Jede einzelne. Keine mag ich missen und wir reden noch gar nicht von den Gruppen- und Einzelstunden. Ich bin wirklich privilegiert, so tolle Menschen um mich herum die so viel mitmachen. Danke Ihr zuckersüßen Zimtschnecken 😘. Was wäre ich ohne euch?

Vielleicht lade ich nächstes Mal auch alle anderen Leute ein, die ich kenne. Ich hätte mal Bock auf richtig groß 😱😁 (wie hab ich eigentliche früher meine Emotionen beim Schreiben ausgedrückt? Ohne Emojis finde ich das richtig schwer).

Ihr seht, ich bin wieder einmal voller Vorfreude, voller Spannung und Glück. Ich überlege schon, was wir zwischen Weihnachten und Frauensommerfest alles so machen können 😀

Meinen privaten Weihnachtskitsch kann ich dann im Dezember voll ausleben. Kein Einzeltraining mehr, nur noch ein paar Gruppen. Zeit für den Anmichrangetrauten, die Kinder und Katzen. Bude schmücken, Filme gucken, Eggnog brauen und Schönes kochen. Da freue ich mich drauf!

In diesem Sinne bimmele ich euch von hier aus schon mal mit Weihnachtsglöckchen zu 👋🏻.

Gehabt euch wohl und bis die Tage,

X-Ma