Da bin ich wieder. Der geneigte Leser wird mir verzeihen, dass ich nicht täglich schreibe. Das echte Leben kommt mir immer dazwischen und das ist gut so !
Also habe ich heute einiges aufzuarbeiten. Am 18. Dezember fand die Hundeschulweihnachtsfeier statt. Selbstverständlich ohne Hunde. Als echte Waldorfhundeschule würden die sonst nur wieder ihren Namen auf den Tischen tanzen und mathematische Gleichungen an die Wand pinkeln. Spaß beiseite. Mit Hunden wäre es lediglich wieder eine Veranstaltung geworden, die Menschen mehr Spaß macht als den Hunden. Für mich verfehlt das den Zweck, darum bleiben die Akademikerhunde an diesem Tag gemütlich zu Hause.
Um 19 Uhr sind wir in unsere Stammgaststätte eingefallen. Alle hatten ein Greulwichtelgeschenk dabei. Ich persönlich stehe ja auf liebevolle Dikatur in der Hundeschule und darum sind die grauslichen Geschenke wundervoll verpackt. Einzig weil ich das so will. Nur 1 Teilnehmer hat in dieser Hinsicht gepennt und olles Zeitungspapier genommen. Der Tisch ist also gewachsen und sah sehr verlockend aus. Ach wäre doch der Inhalt ebenso schön gewesen….
Vor dem Essen hat noch kurz jeder Gast seinen gegenübersitzenden Menschen vorgestellt. Um sich die nötigen Informationen zukommen zu lassen, hatten die Paare 2 Minuten Zeit. Unglaublich was man in so kurzer Zeit alles erfahren kann und wie alle sich das gemerkt haben. Selbst ich habe noch neue Dinge über meine Kunden erfahren. Der jüngste Teilnehmer des Abends war 4 Monate alt, super brav aber ziemlich wortkarg 😊. Außer Essen, schlafen und ab und zu den Tausch der Abendgarderobe hat man ihn überhaupt nicht gemerkt. In den Wachphasen hat er mich jedoch angestrahlt als wäre ich ein Weihnachtsbaum und ich hatte einige Hormonschübe. Keine Sorge, für dieses Leben habe ich genug Chaos in die Welt gesetzt.
Der weitere Abend verlief laut, lustig und sehr entspannt. Genauso wie ich mir das immer wünsche. Cliquenwirtschaft finde ich gruselig und zum Glück war durch die Vorstellungsrunde und die nachfolgenden Spiele davon nichts zu merken. Das Essen hat geschmeckt und bei den Greulwichtelgeschenken waren sehr, sehr….Äh…ja….Sachen dabei 😅. Wir haben bis 0.30 Uhr gefeiert und die Zeit ist wie im Flug vergangen. Ich habe jede einzelne Minute genossen. Ich überlege, ob ich nicht auch ein Sommerevent veranstalte, wo es doch jetzt wieder so lange dauert bis Weihnachten. Was meint ihr ?
Gleich nach der Weihnachtsfeier habe ich mich wieder erkältet gefühlt, machte aber nichts, weil Wochenende war. Ich hab herum gelegen und mit allem und jedem gehadert. Klar, solche Tage gibt es auch bei mir. Ich bin allerdings in dem Alter in dem ich weiß, dass sie wieder vergehen. So war es dann auch. Montag war ich fit für meinen Bürojob und die Tatsache, dass ich nur noch Montag und Dienstag durchhalten muss bis zum Urlaub, tat das übrige.
Leider musste mein Mann am Dienstag wieder los die Welt retten. Apropo Mann. Ich hab überlegt, wie ich den Gutesten hier nenne. „Mann“ ist so runtergebrochen auf das wesentliche. Es gibt schon Blogs da nennen die Frauen ihre Männer „den Hübschen“ oder „bester Vater meiner Kinder“. Auch mit „bester Ehemann“ oder “ Göttergatte“ kann ich überhaupt nichts anfangen. Ca. 2 Wochen im Jahr streiten wir uns nämlich (zum Glück nicht am Stück) und dann finde ich meinen Mann weder hübsch noch Göttergattengleich. Nö. In dieser Zeit bin ich abgrundtief unglücklich verheiratet und bade, nein suhle, mich in meinem Leid mit diesem Blödmannsgehilfen verheiratet zu sein. Jawohl. Bis wir uns wieder vertragen und ich plötzlich wieder sehr, sehr glücklich verheiratet bin. Also scheidet „Blödmannsgehilfe“ auch aus.
Da ich auf manche meiner Mitmenschen wohl hin und wieder einschüchternd wirke, es also anscheinend nicht so einfach ist sich an mich heran zu trauen, nenne ich ihn der einfachtheithalber den „Anmichrangetrauten“. Fertig.
Fakt ist, der Anmichrangetraute muss ab dem 22.Dezember wieder die Welt retten. Bis dahin hatte er in einigen Hamsterkäufen Kühlschrank und Kühltruhe gefüllt, den Weihnachtsbaum und die Lichterkette angebracht (ich hätte sonst beides aus dem Fenster geschmissen) und die Kindersocken sortiert. Muss ich erwähnen, dass ich gerade sehr, sehr glücklich verheiratet bin ? Mir ersparte das ein Einkaufen im letzten Moment und totales abhetzen. Ich war trotzdem noch 4 x los 😳.
Die Kinder, hier der einfachtheithalber und aus Anonymitätsgründen Kind 1 und Kind 2 genannt, sind natürlich traurig darüber. Eigentlich ist es eher Wehmut, weil es in diesem Jahr anders ist, als sie es kennen. Das ist okay für mich, weil ich selbst etwas wehmütig bin. Wir sind aber weit davon entfernt, in DPressionen zu verfallen. Erstens kennen die Kinder den Job ihres Vaters, zweitens haben Sie eine „stets bemühte Mutter“ und drittens liegen eine halbe Tonne Geschenke unter dem Baum. Das ist doch jede Menge Grund sich zu freuen.
Und so haben wir ganz entspannt das etwas andere Weihnachtsfest begangen. Am heiligen Abend war es wie jedes Jahr schwer, die Kinder bis zur Bescherung hinzuhalten. Die Aufregung nimmt immer noch nicht ab und die Zwerge schlafen schon ein paar Tage vorher eher spartanisch. Ich habe tagsüber für den 1. Weihnachtstag vorgekocht und einen wunderbaren Eggnog zusammengebraut. Nachdem ich in Streit mit meiner neuen Friteuse geraten bin, haben wir später gegessen als eigentlich beabsichtigt. Die Impulskontrolle der Kinder war aber ausreichend und danach ging es endlich an die Bescherung.
Dieser Moment ist mit Kindern einfach unbeschreiblich schön. Ich habe Filme und Fotos von diesen strahlenden, glücklichen Gesichtern gemacht und an den Anmichrangetrauten geschickt. So konnte er ein bisschen teilhaben an unserem Fest. Die Kinder haben einen Teil ihres Taschengeldes gespart um mir und dem Papa etwas zu kaufen. Ich war sehr gerührt über die Geste. Zusätzlich habe ich noch sehr viel Selbstgemachtes bekommen über das ich mich noch mehr gefreut habe.
Der Rest des Abends verging mit einem verkleideten Anakin Skywalker und einer Prinzessin Lea, die noch mal durch heftiges rumgerenne den Stress des Wartens abbauen mussten. Ich saß selig mit einem, äh mehreren Eggnogsen und meinem Dödi auf dem Sofa und fütterte das Tier mit Schmalzbrot. Weihnachten ist schließlich nur einmal im Jahr.
Am 1. Weihnachtstag erledigten wir die Sache mit den Verwandten. Im Grunde bin ich glücklich, dass alle noch da sind, auch wenn sie mir hin und wieder furchtbar auf die Nerven gehen. Ich nehme die Arbeit gerne in Kauf, wenn wir dafür nicht das Haus verlassen müssen. Ich hasse das herumgereise an Weihnachten. Der Tag verlief großartig! Wir haben alle Spiele ausprobiert, viel gelacht, viel gegessen und viel geredet. Was will man mehr.
Dieses Arragement hat dafür gesorgt, dass ich heute einen zweiten freien Tag mit den Kindern hatte. Ich durfte ausschlafen, wir haben vom Kühlschrank in den Mund gegessen und nach der Beseitigung der Feierreste von gestern, hatte ich absolut nichts zu tun. Ich habe eine riesige Hunderunde mit dem Dödi gedreht, wir haben uns noch mal aufs Ohr gehauen, die Kinder haben gespielt, ich gelesen und diesen langen Eintrag verfasst. Perfekt. Ich hoffe so sehr, dass ich von diesen entspannten Familienfesten noch viele, viele, viele erleben darf.
In diesem Sinne hoffe ich, dass auch du die Tage schön verbracht hast und Dinge tun konntest, die du magst. Ich lümmele mich jetzt zu einem Fernsehabend zu den Kindern auf die Couch und leere den letzten Eggnog.
In diesem Sinne, gehabt euch wohl.
Dagmar
Klingt nach wahrlich schönen Weihnachten. So soll es sein. Und Sommerevent? Oh ja SEHR gern. Dann sind wir mit dem Wohnwagen dabei und brauchen uns nicht zurück halten… 🙂
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Ich überlege mir gerade einen passenden Anlass und ein Programm 😄.
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