…schon immer. Einkaufszettel und To-Do-Listen, Tagebuch (so richtig mit Stift in ein Buch), Newsletter und allen möglichen anderen Kram. Das endete vorerst in einer eigener Homepage die ich ungefähr um die Jahrtausendwende begann und endete damit, dass ich gemeinsam mit Hannas Hilfe, selbige wieder zerschoss. In dieser Zeit stellte ich fest, dass ich sehr schnell sehr viele Zugriffe bekam. Ich erinnere mich an einen Monat in dem die Statistik 100.000 Zugriffe zeigte. Völlig surreal.
Das ich berühmt war, merkte ich aber nicht an Produkten die mir zum ausprobieren zugeschickt wurden (warum eigentlich nicht ? Hä ?) oder weil sich reihenweise Sponsoren bei mir meldeten. Kein einziges Angebot ist hier je eingegangen. Vielmehr wollte ich über das Aufwachsen meines Hundes, die Ausbildungsfortschritte und einen netten Umgang berichten. Hat nicht geklappt, weil ich zwischendurch 2x schwanger wurde, im Chaos versank und das Schreiben mir unendliche Erleichterung verschaffte. Und Spaß, vor allem Spaß. Also ging es in meinem alten Blog drunter und drüber.
Ich erinnere mich an einen Eintrag, in dem ich die Welt teilhaben ließ am Kauf meiner neuen Kaffeemaschine. Ein halbes Jahr später war ich auf einem Hundeseminar. Eine Teilnehmerin sah mich zwischendurch prüfend an, so dass ich ständig kontrollierte ob meine Hose (wieder mal) offen steht oder geplatzt ist, ich Schokolade im Gesicht habe (dazu später mehr) oder der Metallbügel meines BHs durch den Strickpulli, wie ein metallischer Insektenfühler, nach außen sticht (alles schon dagewesen). Aber nichts. Ich war über Gebühr präsentabel und zufällig sauber. In der Pause kam sie zu mir und sagte: “ Ich habe die gleiche Kaffemaschine“ und ging wieder.
Da wusste ich, ich bin berühmt. Oder so ähnlich.
Nach dem Verlust meiner Homepage und den Texten bekam ich noch einige Zeit Post von wildfremden Menschen und dann wurde es still. Ich wandte mich Facebook zu. Ich traf Freunde und alte Bekannte und lernte eine Menge neuer Leute kennen. Ich konnte mir weiterhin nicht verkneifen Dinge aus meinem Alltag zu posten, auch wenn der Platz dort einfach nicht reicht. Für mich ist Facebook zu klein. Ich hätte jedes Mal eine Notiz anlegen müssen um ausschweifend zu schildern, wie der Dödi (unseren Hund stelle ich dir noch vor) auf die Eckbank gekrochen ist um die Bolognese zu fressen, während ich draußen mit den Crogs auf dem glatten Hof auf die Fresse gefallen bin.
Bei Facebook ist so etwas eher unüblich. Grundsätzlich ist es mir relativ egal was die anderen Leute da draußen für üblich halten, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, Facebook ist eher dazu gemacht, um miteinander zu kommunizieren. Ich schreibe aber nicht, weil ich ein Gespräch beginnen will. Ich habe absolut nichts gegen Kommentare, versteh mich nicht falsch, schreiben bereitet mir einfach Freude, ordnet meine Gedanken, schafft wunderbar lebendige Erinnerungen. Wenn es dazu auch noch anderen gefällt ist das doch echt prima ! Übrigens, grammatikalisch bin ich eine Null. Leute die wie Sheldon Cooper veranlagt sind und die so etwas stört, bleiben besser weg. Ihr bekommt hier nur Pusteln im Gesicht und das sieht scheiße aus :)).
Ich schreibe auch weiterhin für mich. Nur für mich. Also wird das kein Muttiblog. Ich schreibe nicht nur über Hunde, Training oder die Beschaffenheit von Kothaufen. Das wird kein Hundehalterblog. Da mein Hund nicht schreiben kann, wird das hier kein Hundeblog. Selbiges gilt für die Hühner, Kaninchen und Tauben.
Ich bin kein Sportler, kein Veganer, kein politischer Mensch. Mööööb. Diese Sachen werden vielleicht mal auftauchen, aber auf keinen Fall den Schwerpunkt bilden. Ich lese Bücher, koche gerne, ich tanze und singe heimlich und manchmal auch öffentlich im Auto. Für all das gibt es spezielle Blogs und Tagebücher. Ich glaube die Welt braucht nicht noch mehr davon. Die sexuellen Vorlieben meiner Mitmenschen interessieren mich nicht. Sitzt oben oder lieg rum wenn du das für richtig hältst oder liebe zwei, drei oder vier Menschen gleichzeitig. Sobald alles im Einverständnis aller ist, ist es doch prima. Verdammt das wird auch kein Sexblog. Dabei verkauft sich das so gut. Wenn ich ehrlich bin hätte ich von einem Sponsoren aber auch lieber einen Staubsaugerroboter als einen, mit LEDs beleuchteten, Dildo. Es wird zum Glück aber auch kein Putzblog, kein Religionsblog, kein Beziehungsblog. Ich werde mich hüten über meinen Bürojob zu schreiben, es sei denn ich strebe eine Kündigung an. Da gleich noch mal einen kleinen Hinweis an die lieben Kollegen (falls ihr mich hier findet):
WordPress bietet die Möglichkeit Artikel zu schreiben und zu einem bestimmten Zeitpunkt zu veröffentlichen. Verstanden ? Wenn etwas um 9 Uhr veröffentlicht wird, bedeutet das nicht, dass ich es um 9 Uhr geschrieben habe. Toll,oder ? Zumal ich um 9 Uhr meistens im Auto sitze. Da wäre so etwas eher unangebracht.
Es wird also auch kein Arbeitsblog. Was zum Geier wird das hier eigentlich?
Keine Ahnung. Mal sehen wo die Reise hingeht. Es bleibt spannend.
In diesem Sinne, gehabt euch wohl und bis die Tage.
Dagmar
Liebe Dagmar,
ich habe schon ein Lesezeichen gesetzt. Ich freue mich riesig auf deine Geschichten. Wer weiß, vielleicht führt es ja doch noch zu einem Buch oder einem Bühnenprogramm. So jetzt hol ich mir erstmal eine neue Hose…
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Schön, wir freuen uns auf deine Geschichten !!!
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Herrlich!!!!!!!
Ich bin jetzt schon auf Deine Beiträge gespannt!
Ganz liebe Grüße und bis Freitag
Steffi
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